YURIX


Eskapismus

Pre-2023

Dieser Text habe ich in der Schule geschrieben. Ich finde es immer schade, dass diese Texte einfach verloren und vergessen gehen. Deshalb habe ich entschieden, sie hier auf meiner Website zu sammeln. Es sind bei weitem keine Meisterwerke, aber alles in allem bin ich dennoch stolz darauf.

Dieser Text ist als eine Antwort auf die Aufgabenstellung geschrieben. Leider habe ich diese nicht mehr. Soweit ich mich erinnern kann, ging es darum, das wir alle einmal eine Auszeit brauchen "Eskapismus" und wie das auf uns selbst zutrifft. Ausserdem sollte die Problematik, wenn man zu viel verdrängt, angesprochen werden.

Text

Wer hat nicht das Bedürfnis, einmal abzutauchen, vom drückenden Deutschaufsatz zu fliehen und in ein Buch, das Internet oder in einen Film zu fliehen? Wir alle lenken uns gerne ab. In diesem Text will ich zeigen, wie das auf mich zutrifft.

Leider habe ich immer dann das grösste Bedürfnis mich abzulenken, wenn ich am wenigsten Zeit habe. Zum Beispiel jetzt, während dem ich diesen Text schreibe. Eigentlich macht dies auch Sinn, denn wenn ich keinen Stress habe, kann ich mich besser erholen. Sowieso, wenn ich aus dem Alltag entfliehe, bin ich meistens erschöpft. Doch was mache ich überhaupt in einer solchen Pause?

Oft lege ich mich einfach kurz ins Bett, besonders etwa, wenn ich weiss, dass ich eigentlich jetzt etwas anderes machen sollte. Allerdings schlafe ich nicht, sondern ich liege einfach herum, in meine Decke eingewickelt wie ein unschuldiges Kind. So liege ich dann meist für zwei bis drei Minuten, während dem ich an nichts denke. Interessanterweise führt dieses «an nichts denken» dazu, dass mich meistens plötzlich eine packende Idee trifft, an die ich mich dann hochmotiviert daranmache.

Es gibt auch andere Fälle, etwa nach der Schule. Dann bin ich einfach oft zu müde für alles, was ich dann gerne mache, ist zum Beispiel mich hinzulegen und YouTube zu schauen. Es ist nicht wirklich eine sinnvolle Verwendung meiner Zeit und erholsam ist es auch nicht wirklich. Trotzdem kann ich so meine Gedanken loslassen.

Ein ganz exotischer Weg sich der Realität zu entziehen ist für mich zu programmieren. Ja, wenn ich etwas programmiere kann ich komplett ausschalten und mich auf das, was ich programmiere fokussieren. Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich währenddessen komplett mit logischem Denken beschäftigt bin und somit keine Kapazitäten mehr habe, um an anderes zu denken. Die Zeit verfliegt dabei oft auch wie im Flug. Es ist ein Gefühl, dass ich nicht beschreiben kann und wahrscheinlich auch nur schwer vorstellbar ist. Vielleicht ist es mit dem Lesen eines spannenden Buches vergleichbar, man versinkt in der Geschichte und vergisst die Realität.

Ich lese auch gerne, allerdings ist das etwas, das ich viel zu selten mache. Ich geniesse es, in einem Buch zu versinken, in eine andere Welt einzutauchen und das hier und jetzt zu vergessen. Ich sollte definitiv mehr lesen, gleichzeitig hasse ich es aber auch auf Bücherjagd zu gehen. In einem Bücherladen oder der Bibliothek springen mich die Bücher nicht einfach an, ich weiss aber auch nicht nach was ich suchen soll oder lesen will.

Gamen ist etwas das ich zwar durchaus auch mache, allerdings weniger, um mich bewusst abzulenken. Natürlich, ich versinke auch in eine andere Welt. Ich sehe aber nicht als Ablenkung, vielleicht auch, weil ich ein Ingenieur bin. Das wirkt sich auf die Wahl der Spiele aus, mir persönlich machen Shooters nicht gleich viel Spass wie ein Konstruktionsspiel.

Ich bin ein Mensch, der schnell ermüdet. Dafür kann ich auch hoch konzentriert sein. Dies wirkt sich auch auf mein Verhalten in Bezug auf Eskapismus aus. Ich brauche auch eher viel Erholung, und Ablenkung ist meiner Meinung nach eine gute Erholung, die so gut wie immer funktioniert. Jetzt muss ich aufhören mit diesem Text, denn ein Freund hat mich gefragt, ob wir zusammen in die Welt eines Games versinken wollen.